So sehr ich mich über die Chance am Produkttest teilzunehmen gefreut habe, so schnell war ich auch von dem Drucker enttäuscht. Die Leistung des Brother MFC-J5330DW erfüllt meine Erwartungen in den meisten Punkten leider nicht.
Ich kann natürlich keinen professionellen Druckertest leisten. Meine Beobachtungen basieren also vor allem auf dem Vergleich mit dem HP-Multifunktionsgerät der gleichen Preisklasse, dass ich vorher hatte.
Aber der Reihe nach:
Das Gerät ist ziemlich groß und schwer. Aber das hatte ich schon erwartet und die Möglichkeit A3 drucken zu können, war es mir wert. Optisch gefällt mir das Gerät nicht wirklich. Andere Marken schaffen es deutlich besser, so einen großen Kunststoffkasten elegant und stylisch aussehen zu lassen – der Brother ist leider nur kastig und klobig. Was leider gar nicht zu dem massiven Auftreten des Druckers passt, ist die Klapprigkeit der Details. Die Knöpfe und der Papierauszug vorn wirken doch sehr instabil und billig. Die Haptik könnte durchaus wertiger sein.
Aber gut, dachte ich mir, es kommt ja zu aller erst auf die inneren Werte an. Verschiedene Probedrucke später kann ich zusammenfassend sagen:
Die Ausdrucke sind in „normaler“ Qualität ziemlich schlecht. Schrift wirkt körnig, Flächen sind nicht decken und Grafiken verpixelt. Die Qualitätsstufe „fine“ ist annehmbar, aber in Ordnung sind eigentlich nur Ausdrucke auf „best“. Leider ist in dieser Einstellung die Geschwindigkeit so gering (ca. 20 sek/Seite bei einer pdf), dass ich keine Lust hätte viele Seiten am Stück zu drucken.
Was mich positiv überrascht hat, ist der Fotodruck. Natürlich erwarte ich von keinem Office-Drucker, dass er mir ein Bild ausschmeißt, das ich Rahmen möchte. Dennoch habe ich ein Handyfoto auf A4 vergrößert in einer Qualität erhalten, in der man es gut zeigen kann.
Obwohl auch die Größe und Haptik des Displays besser sein könnten, kann ich die Bedienung als okay einstufen. Der Drucker ließ sich sehr schnell und leicht einrichten. Die App bietet ausreichend viele Einstellungen und ist eine wirklich praktische Ergänzung. Dass das Display zwar zur Auswahl mit touch funktioniert, aber keine Gesten wie Wischen beherrscht, ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht wirklich schlimm. Man ist mittlerweile deutlich bessere Bedienungen gewöhnt und auch das Design des Menüs ist etwas altmodisch.
Die Lautstärke beim Drucken ist höher, als bei dem HP-Drucker, den ich vorher hatte.
Das Scannen ist dafür angenehm leise und schön schnell, wobei es keinen Unterschied macht, ob ich das Blatt auflege oder einziehen lasse. Besonders wenn man wenig Seiten in den Einzug legt, ist das Einlegen etwas umständlich, da man das Papier mit etwas Nachdruck bis zum Anschlag schieben muss, was bei ein/zwei Seiten nicht bequem funktioniert. Immerhin, gibt es einen Signalton, wenn man es geschafft hat. Sobald Papier im Einzug liegt, erkennt das Gerät dann zuverlässig, dass es von dort scannen soll.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Gerät nicht weiter empfehle. Für den Hausgebrauch mag das Druckergebnis reichen, eine Bewerbung würde ich nicht gern in dieser Qualität wegschicken. An die Bedienung kann man sich sicherlich gewöhnen und A3-Druck und die Steuerung per App sind sehr praktische Features. Allerdings ist entscheidend, wie es nachher auf dem Papier aussieht und sollte ich dies nicht demnächst über die Einstellungen zufriedenstellend anpassen können, werde ich mich nach einem anderen Gerät umsehen.